Sonntag, Dezember 30, 2007

2008 - still walking


Die eidgenössische Komission für das Motto des jeweils folgenden Jahren hat gewählt. Es war ein sehr knapper Entscheid, der schlussendlich zu Gunsten von Douglas Coupland (u.a. Generation X) fiel.

"less is a possibilty"

Folgen Sie bitte dem Rat Ihres Vaterlandes, und wenn nicht, dann wenigsten meinem. Viel Spass.



Dienstag, Dezember 25, 2007

Izquierda I

Buses always run on time,
if you don't have a timetable.

Sonntag, Dezember 23, 2007

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tun sie was gegen die langeweile.

schreiben sie wiedermal einen brief an einen längst vergessenen freund. spucken sie von einer hohen brücke. setzen sie sich einen tag lang auf eine bank und rauchen sie dazu. nehmen sie den nächsten zug, egal wohin er fährt. trinken sie kaffe mit fremden leuten. führen sie mehr smalltalk gespräche. kaufen sie das surprise. oder den blick. werfen sie ihr handy in den fluss, der bei ihnen durchfliesst. fahren sie mit dem rad immer in die selbe himmelsrichtung. werden sie zum stadtwanderer. schenken sie. singen sie wiedermal unter der dusche. lesen sie einem freund aus ihrem lieblingsbuch vor. besuchen sie ihre grosseltern. und lassen sie sich geschichten von früher erzählen. offerieren sie ihrem postboten einen kaffe. oder ihrem milchmann. trinken sie kuhwarme milch. stehen sie um fünf uhr morgens auf. einfach so. besuchen sie einmal la-chaux-de-fond. oder chur. aber besser la-chaux-de-fond. hören sie wiedermal die schallplaten von früher. schreiben sie hier einen schönen kommentar.

es gibt noch viel zu tun.

Sonntag, Dezember 09, 2007

Die Andern; Das sind wir

"Ich bin der Andere" [...]

"Der von gestern. Der von früher. Der Andere von immer. Der Jasager. Der Antworter." [...]

"Der auch. Und auch der von heute Abend. Ich bin auch der Andere von morgen." [...]

"Du wirst mich nicht los. Ich bin der Andere, der immer das ist: Morgen. An den Nachmittagen. Im Bett. Nachts." [...]

"Du wirst mich nicht los. Ich habe tausend Gesichter. Ich bin die Stimme, die jeder kennt. Ich bin der Andere, der immer da ist. Der andere Mensch, der Antworter. Der lacht, wenn du weinst. Der antreibt, wenn du müde wirst, der Antreiber, der Heimliche, Unbequeme bin ich. Ich bin der Optimist, der an den Bösen das Gute sieht und die Lampen in der finsteren Finsternis. Ich bin der, der weitermarschiert, acuh wenn gehumpelt wird. Und der Ja sagt, wenn du Nein sagst, der Jasager bin ich. Und der-" [...]

"Weg sind sie. So sind sie, die Zweibeiner. Ganz sonderbare Leute sind das hier auf der Welt. Erst lassen sie sich ins Wasser fallen und sind ganz wild auf das Sterben versessen. Aber dann kommt zufällig so ein anderer Zweibeiner im Dunkeln vorbei, so einer mit Rock, mit einem Busen und langen Locken. Und dann ist das Leben plötzlich wieder ganz herrlich und süss. Dann will kein Mensch mehr sterben. Dann wollen sie nie tot sein. Wegen so ein par Locken, wegen so einer weissen Haut und ein bischen Frauengeruch. Dann stehen sie wieder vom Sterbebett auf und sind gesund wie zehntausent Hirsche im Februar. Dann werden selbst halbe Wasserleichen noch wieder lebendig, die es eigentlich doch überhaupt nicht mehr aushalten konnten auf dieser verdammten öden elenden Erdkugel. Die Wasserleichen werden wieder mobil - alles wegen so ein paar Augen, wegen so ein einem bisschen weichen warmen Mitleid und so kleinen Händen und wegen einem schlanken Hals. Sogar die Wasserleichen, diese zweibeinigen, diese ganz sonderbaren Leute hier auf der Welt - " [...]

Der Andere aus Wolfgang Borchert, Draussen vor der Tür.